Energiefirmen.de

Branchenportal der Energiewirtschaft

PlanET 4 1280 256

Omega-Wetterlage: Deutschland mit wärmstem September seit Messbeginn – Spanien, Griechenland und Libyen leiden unter Unwettern mit Todesopfern

© Fotolia/Adobe© Fotolia/Adobe

Offenbach – Eine Omega-Wetterlage über Europa brachte im September 2023 enorme meteorologische Anomalien in Deutschland. In Spanien, Griechenland und Libyen führte dieselbe Wetterlage zu sintflutartigen Niederschlägen mit massiven Überflutungen.

Nach ersten Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist im September 2023 in Folge der Omega-Wetterlage in Europa die Temperatur in Deutschland unter dem ständigen Hochdruckeinfluss auf einen bisher in den Annalen der Wetteraufzeichnungen unerreichten Wert gestiegen. Während in Deutschland die Sonne überdurchschnittlich schien und es gleichzeitig erheblich zu trocken war, haben andere Länder wie Spanien, Griechenland oder Libyen unter derselben Wetterlage unter extremen Niederschlägen gelitten.

Deutschland: September 2023 um fast 4 Grad zu warm – mitten im Klimawandel
Das Temperaturmittel in Deutschland lag im September 2023 mit 17,2 Grad Celsius (°C) um 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 3,4 Grad. Damit wurden die bisherigen Rekorde aus den Septembermonaten 2006 und 2016 (jeweils 16,9 °C) deutlich übertroffen. "Die außergewöhnlichen Temperaturen im diesjährigen Rekord-September in Deutschland sind ein weiterer Beleg dafür, dass wir uns mitten im Klimawandel befinden," so Tobias Fuchs, Leiter des Geschäftsbereichs Klima und Umwelt beim DWD.

Niederschlag: Viel zu trockener September mit regional schweren Unwettern
Im September 2023 fielen in Deutschland mit rund 32 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur etwas mehr als die Hälfte des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls knapp die Hälfte des Solls von 65 l/m². Die stärksten Niederschläge wurden im Westen und entlang der Alpen beobachtet, wobei in einigen Gebieten sogar mehr als 100 l/m² verzeichnet wurden. Diese heftigen Niederschläge gingen teilweise mit Unwettern einher. Beckum-Vellern, südöstliches Münsterland, meldete am 12. mit 102,6 l/m² den höchsten Tagesniederschlag.

Viel Sonnenschein in Deutschland – Solarstromrekord im September
Mit rund 246 Stunden übertraf der Sonnenschein im September 2023 sein Soll von 150 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 65 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (157 Stunden) betrug das Plus etwa 57 Prozent. Es war nach 1959 (264 Stunden) der zweitsonnigste September.

Die hohe Sonnenscheindauer im September 2023 führte zusammen mit dem hohen Zubau an neuen Solaranlagen zu einem neuen Solarstrom-Rekord in einem September. Insgesamt wurden 6,6 Mrd. kWh Solarstrom und damit 37,5 Prozent mehr in die Netze eingespeist als im Vorjahr mit 4,8 Mrd. kWh.

Omega-Wetterlage bringt Unwetter in Spanien, Griechenland und Libyen
Während die ausgeprägte europäische Omega-Wetterlage u.a. in Deutschland für hochsommerlichen Temperaturen im September sorgte, haben andere Länder unter enormen Wassermassen und Überflutungen gelitten.

Im Westen Europas sorgte ein vom Jetstream abgekoppeltes stationäres Tief vor der Atlantikküste vor allem in Spanien für heftige Unwetter und Überschwemmungen. Im Osten traf es mit dem Tief Daniel zunächst Griechenland. Hier erreichten die Niederschläge bis zu 900 Liter auf einen einzigen Quadratmeter. In der Region Thessaly wurden dadurch etwa 25 Prozent des für die Landwirtschaft und industriellen Produktion genutzten Landes überschwemmt, die Fläche ist voraussichtlich auf Jahre nicht mehr nutzbar.

Sturmtief Daniel zog von Griechenland über das warme Mittelmeer weiter nach Libyen und traf die Stadt Derna. Die sintflutartigen Niederschläge füllten sehr schnell Stauseen, deren Dämme haben dem immensen Druck nicht standgehalten und sind geborsten. Das genaue Ausmaß ist weiterhin unklar, die Zahl der Todesopfer wird aktuell auf mehr als 10.000 geschätzt, offizielle Angaben gibt es noch nicht.

© IWR, 2023


02.10.2023

 



Jobs & Karriere - Energiejobs.de
Veranstaltungen - Energiekalender.de

Pressemappen - mit Original-Pressemitteilungen