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EnBW setzt Kohleausstieg konsequent fort – Spatenstich am Kraftwerk Heilbronn

© EnBW© EnBW

Heilbronn – Der Energieversorger EnBW will im Zuge der Neuausrichtung bis 2028 den Ausstieg aus der Kohleverstromung abschließen. Mit dem Start der Bauarbeiten am Kraftwerksstandort Heilbronn geht nun ein weiteres „Fuel-Switch“-Projekt der EnBW in die Umsetzung.

Um das Ziel der Klimaneutralität 2035 zu erreichen, hat EnBW bereits 2023 den Umbau der Kohle-Standorte in Stuttgart-Münster und Altbach/Deizisau begonnen. Mit dem Umbau des Kraftwerks Heilbronn erfolgte nun der Spatenstich für das dritte große Umstellungsprojekt. Die neuen Gaskraftwerke erzeugen Strom sowie Wärme (Fernwärme) und sind auf den Betrieb mit Wasserstoff ausgerichtet.

Kraftwerk Heilbronn: Baustart der neuen Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD)
Das Kraftwerk Heilbronn des Energieversorgers EnBW bestand aus insgesamt sieben Kraftwerksblöcken. Im kommerziellen Betrieb ist aber derzeit nur noch der kohlebetriebene Kraftwerksblock 7, der nun durch die neue Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) Heilbronn mit einer elektrischen Leistung von maximal 710 MW und rund 190 MW Fernwärmeleistung ersetzt wird.

Um die Fernwärmeversorgung abzusichern, wird parallel ein Wärmespeicher mit einer Kapazität von 600 Megawattstunden und eine Heißwasserkesselanlage mit einer Fernwärmeleistung von ca. 170 MW errichtet, teilte EnBW mit. Im Rahmen des Umbaus wird zudem ein Teil des Fernwärmenetzes durch die Umstellung von einem Dampf- auf ein Heißwassernetz energieeffizient modernisiert. Die Fernwärmenetze versorgen etwa 300 Industriebetriebe und Gewerbekunden in Heilbronn und Neckarsulm, darunter auch die Audi AG, sowie etwa 150 Wohngebäude.

Neue GuD-Anlagen für Wasserstoffbetrieb ausgelegt
Die neue GuD-Anlage kann bereits ab Inbetriebnahme bis zu 20 Prozent Wasserstoff mitverbrennen, so EnBW weiter. Die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL), die bereits „H2 ready“ geplant ist, soll nach ihrer Fertigstellung den Standort Heilbronn anbinden. Nach ihrer Umstellung und sobald Wasserstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht, kann das Kraftwerk Heilbronn nach einer kleineren Umbaumaßnahme CO2-neutral Strom und Fernwärme produzieren. So leistet das Kraftwerk einen wichtigen Beitrag zum Ziel der Stadt Heilbronn, bis 2035 klimaneutral zu werden. Die Anbindung der Region an das Wasserstoffnetz trägt zudem maßgeblich zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes bei.

Aus für Kohle: Kraftwerke Stuttgart-Münster und Altbach/Deizisau bereits im Umbau
Am EnBW-Standort Stuttgart-Münster wird seit März 2023 das Heizkraftwerk von Kohle auf Erdgas bzw. sukzessive auf Wasserstoff umgebaut. Die neue Anlage mit maximal drei erdgasbefeuerten Turbinen soll zukünftig die Kohlekessel ersetzen und Ende 2025 in Betrieb gehen.

Auch das Heizkraftwerk Altbach/Deizisau, das aus zwei Steinkohleblöcken besteht, soll durch ein GuD-Kraftwerk ersetzt werden. Der Baustart war im November 2023, die Fertigstellung der neuen GuD Anlage mit max. 750 MW elektrische und rd. 120 MW thermische Leistung ist für Ende 2026 geplant.

EnBW investiert 14 Milliarden Euro zwischen 2023 und 2025
Im Rahmen der Transformation vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom und Gas Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Von 2023 bis 2025 wird die EnBW rund 14 Mrd. Euro brutto investieren, größtenteils in die beschleunigte Umsetzung der Energiewende.

Die zentralen Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035 sind: mehr als 50 Prozent der des EnBW-Erzeugungsportfolios sollen bis 2025 aus erneuerbaren Energien bestehen, bis Ende 2028 wird der Ausstieg aus der Kohle angestrebt.

© IWR, 2024


27.02.2024

 



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